Reichsvertretung der Juden in Deutschland / Reichsvereinigung der Juden in Deutschland

Gründung
17. September 1933
Auflösung
10. Juni 1943
Rechtsform
Körperschaft
GND Nummer
Anmerkung
Die durch die NS-Regierung anerkannte „Reichsvertretung der Deutschen Juden“ fungierte als Dachverband der wichtigsten jüdischen Organisationen in Deutschland. Ihr Aufgabenbereich erstreckte sich über verschiedene Aspekte der jüdischen Selbsthilfe, wie beispielsweise die Wirtschaftshilfe, die Wohlfahrtspflege, das jüdische Schul- und Bildungswesen, die Berufsfürsorge sowie die jüdische Auswanderung. Durch die 10. Verordnung zum Reichsbürgergesetz wurden am 4. Juli 1939 alle jüdischen Organisationen in Deutschland zwangsweise in der „Reichsvereinigung der Juden in Deutschland zusammengeschlossen“. Diese unterstand der Aufsicht des Reichsministers des Innern und wurde zunächst durch die Geheime Staatspolizei (Gestapo) und ab September 1939 durch das Reichssicherheitshauptamt (RSHA) kontrolliert. Neben ihren Aufgaben rund um die jüdische Wohlfahrtspflege, das jüdische Bildungswesen und die jüdische Emigration wurde die „Reichsvereinigung der Juden in Deutschland“ zusätzlich für die Abwicklung der jüdischen Gemeinden sowie die Durchführung der „Endlösung der Judenfrage“ in Verantwortung gezogen. Dazu musste die Reichsvereinigung auf Befehl der staatlichen Behörden u.a. die Deportationen organisatorisch unterstützen sowie die Deportierten in den Sammellagern betreuen. 1943 wurde ihre Geschäftsstelle geschlossen und ihr Vermögen beschlagnahmt.
Adresse
Kantstraße 158
Berlin-Charlottenburg
Charlottenburg 2
Deutschland
Anmerkung
1933 bis 1938 war Baeck Präsident der Reichsvertretung der Deutschen Juden, ab 1938 gehörte er dem Vorsitz an. Nachdem die Organisation 1939 als Reichsvereinigung der Juden in Deutschland unter Kontrolle der nationalsozialistischen Behörden gestellt worden war, blieb Baeck deren Vorsitzender bis zur Auflösung im Jahr 1943.
Quelle
Referenz: Präsidentschaft der Reichsvertretung der Deutschen Juden

Friedlander, Albert H.: Leo Baeck. Leben und Lehre. München: Chr. Kaiser Verlag 1990, S. 55.

Benennung
BAECK, Leo, Dr.
Zusatz
BHR II.1, 24–28
Anderswo publiziert
Das „Biographische Handbuch der Rabbiner“ ist 2007 – 2009 im Verlag K. G. Saur, Imprint der Walter de Gruyter GmbH & Co KG, erschienen.
Anmerkung
Hannah Karminski war als Sachbearbeiterin tätig und hatte beratende Funktion während der Sitzungen des Präsidialausschusses. Nachdem im Februar 1939 die Reichsvertretung zur „Reichsvereinigung der Juden in Deutschland” umgewandelt worden war, übernahm sie die Leitung der Abteilung Allgemeine Wohlfahrtspflege.
Quelle
Referenz: Mitarbeit in der Reichsvertretung/Reichsvereinigung der Juden in Deutschland

Maierhof, Gudrun: Selbstbehauptung im Chaos. Frauen in der jüdischen Selbsthilfe 1933–1943. Frankfurt am Main: Campus Verlag 2002, S. 193.

Anmerkung
Swarsensky war aktives Führungsmitglied des Reichsverbandes der Juden in Deutschland.
Quelle
Referenz: Verbandstätigkeit für den Reichsverband der Juden in Deutschland
Beteiligt
Rolle
Hauptschriftleiter/Chefredakteur
Gründungsmitglied
ja
Anmerkung
Mitbegründer
Quelle
Referenz: Mitgliedschaft, Anmerkungen

Ladwig-Winters, Simone: Anwalt ohne Recht. Das Schicksal jüdischer Rechtsanwälte in Berlin nach 1933. Berlin: be.bra verlag GmbH 1998, S. 130.

Tätigkeit
Funktionärin der „Reichsvertretung der Juden in Deutschland“
Stelle
Funktionärin
Arbeitsort
Tätigkeit
Funktionärstätigkeit bei der Reichsvertretung der Juden in Deutschland
Stellen
Von
1933
Von
1934
Bis
1936
Von
1935
Quellen
Referenz: Funktionärstätigkeit für die Reichsvertretung der Juden in Deutschland

Röder, Werner/Strauss, Herbert A./Institut für Zeitgeschichte/Research Foundation for Jewish Immigration, Inc. (Hg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933, Band 1. Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben. München: K. G. Saur 1980, S. 8 f.

Referenz: Position: Mitarbeit beim Wanderausschuss, Beginn, Position: Vertreter der „Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendalijah“, Beginn

Meier, Axel: „Keine Resignation, sondern Selbsthilfe!“ Salomon Adler-Rudel (1894–1975). In: Hering, Sabine (Hg.): Jüdische Wohlfahrt im Spiegel von Biographien. Frankfurt am Main: Fachhochschulverlag 2007, S. 35⁠–⁠45, hier: S. 40.

Tätigkeit
Arbeit für die Stelle „Kinderauswanderung“ der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland
Arbeitsort
Berlin 1939
Quelle
Referenz: Tätigkeit für die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland

Bredow, Moritz Alexander von: Rebellische Pianistin. Das Leben der Grete Sultan zwischen Berlin und New York. Mainz: Schott Music GmbH & Co. KG 2014, S. 149-150.

Tätigkeit
Betreuung jüdischer Gemeinden, deren Rabbiner emigriert oder verhaftet waren
Stelle
Von
ca. November 1940/Februar 1941
Beruf
Arbeitsort
Anmerkung
„Sie reiste durch Deutschland und predigte in Pommern, Braunschweig, Göttingen, Frankfurt an der Oder, Wolfenbüttel und Bremen.“ Die Biographie nennt außerdem auch Stendhal als Ort, an dem sie eine Gemeinde betreute.
Quelle
Referenz: Tätigkeit, Beruf, Zeitraum des Beginns der Tätigkeit, Position, Arbeitgeber, Ort, Zitat in den Anmerkungen zum Ort

Klapheck, Elisa: Regina Jonas. Die weltweit erste Rabbinerin. Berlin: Hentrich & Hentrich Verlag 2003, S. 70.

Tätigkeit
Abteilungsleitung der Allgemeinen Wohlfahrtspflege der Reichsvereinigung der Juden
Quelle
Referenz: Leitung der Wohlfahrtspflege

Maierhof, Gudrun: Selbstbehauptung im Chaos. Frauen in der jüdischen Selbsthilfe 1933–1943. Frankfurt am Main: Campus Verlag 2002, S. 193.

Tätigkeit
Leiter der Mittelstelle für jüdische Erwachsenenbildung bei der Reichsvertretung der Juden in Deutschland
Stelle
Von
1934
Bis
1938
Arbeitsort
Anmerkung
Simons Aufenthalt in Berlin war deutlich kürzer, siehe Angaben zur Emigration.
Quelle
Referenz: Tätigkeit, Zeitraum, Position, Arbeitgeber, Ort

Woppowa, Jan: Widerstand und Toleranz. Grundlinien jüdischer Erwachsenenbildung bei Ernst Akiba Simon (1899–1988). Mit einem Geleitwort von Kalman Yaron. 2005, S. 44.

Zeitung
Erschien von
1938
Erschien bis
1943
Ort
Von
23. November 1938
Bis
01. Juni 1943
Rolle
Herausgeber
Rezension

Fritz Aronstein: Schöpferische Erinnerung. In: Der Morgen. Monatsschrift der Juden in Deutschland, Berlin, 13. Jg., Nr. 5 vom August 1937, S. 222.

Über
GND Nummer
GND Nummer
Dateiangaben
Bereitgestellt
Anmerkung
Wahrnehmung der Rechte durch die VG WORT und VG Bild-Kunst (§ 52 VGG). Nutzung nach § 44b Abs.2 in Verbindung mit Abs.3 UrhG für Zwecke des Text- und Data-Mining vorbehalten.

Reichsvereinigung der Juden in Deutschland (Hg.): Arbeitsbericht der Reichsvertretung der Juden in Deutschland für das Jahr 1938. Berlin: Reichsvereinigung der Juden in Deutschland 1939, 81 S.

Rezension

Hannah Karminski: „Rundbrief an die jüdischen Lehrer“. Edith Samuel. Das lustige Regenwetterbuch. In: Blätter des Jüdischen Frauenbundes für Frauenarbeit und Frauenbewegung, Berlin, 14. Jg., Nr. 3 vom März 1938, S. 12.

GND Nummer
Auflagen / Veröffentlichungen
GND Nummer
Auflage
Auflage
Mit 1. Ergänzung bis Juni 1937
GND Nummer
Genre
Sachbuch/Ratgeber
GND Nummer
Auflagen / Veröffentlichungen
GND Nummer
Auflage
Auflage
Mit 1. Ergänzung bis Juni 1937
GND Nummer
Auflage
Auflage
Mit 1. Ergänzung bis Juni 1937
Genre
Sachbuch/Ratgeber
GND Nummer
Genre
Sammelband
GND Nummer
Dateiangaben
Bereitgestellt
Anmerkung
Wahrnehmung der Rechte durch die VG WORT und VG Bild-Kunst (§ 52 VGG). Nutzung nach § 44b Abs.2 in Verbindung mit Abs.3 UrhG für Zwecke des Text- und Data-Mining vorbehalten.
Genre
Sammelband
Von
1938
Bis
1943
Anmerkung
Seit 1938 war Leo Baeck Vorsitzender des Reichsverbandes der Juden in Deutschland (ehemals Reichsvertretung der Juden in Deutschland). Nachdem der Reichsverband 1939 als Reichsvereinigung der Juden in Deutschland unter Kontrolle der nationalsozialistischen Behörden gestellt worden war, blieb Baeck dessen Vorsitzender bis zur Auflösung im Jahr 1943.
Quelle
Referenz: Vorsitz der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland
Benennung
BAECK, Leo, Dr.
Zusatz
BHR II.1, 24–28
Anderswo publiziert
Das „Biographische Handbuch der Rabbiner“ ist 2007 – 2009 im Verlag K. G. Saur, Imprint der Walter de Gruyter GmbH & Co KG, erschienen.
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