Das Digitale Archiv jüdischer Autorinnen und Autoren in Berlin 1933–1945 (DAjAB) erfasst in über 1.000 Bio-Bibliographien Schriftstellerinnen und Schriftsteller jüdischer Herkunft, die seit 1933 unter den besonderen Bedingungen antisemitischer Ausgrenzung und Verfolgung durch die nationalsozialistische Politik und Kulturpolitik in Berlin lebten und arbeiteten. Es stellt darüber hinaus seltene, nach 1945 nicht wieder aufgelegte, zeitgenössische Primärtexte sowie Originaldokumente, Fotos und Interviews für Forschung, Lehre und eine größere Öffentlichkeit bereit.
Digitales Archiv jüdischer Autorinnen und Autoren in Berlin 1933–1945 (DAjAB)
Damit ergänzt das DAjAB bisherige Forschungen zur Literatur des Exils, zur Literatur der sogenannten Inneren Emigration und zur NS-Literatur um Dokumente und Zeugnisse des literarischen Wirkens von Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft in Berlin zwischen 1933 und 1945. Es ist eine Fundgrube für Neu- und Wiederentdeckungen innerhalb eines noch weitgehend unerschlossenen literarischen Feldes, dem man über Jahrzehnte – vielfach ohne Kenntnis einschlägiger Primärtexte und anderer Quellen – mangelnde literarhistorische Relevanz bzw. künstlerisch-ästhetische Bedeutsamkeit unterstellte. Zahlreiche dieser literarischen und kulturellen Aktivitäten werden zudem als Teil einer deutschsprachigen Literatur erkennbar, die im zeitgenössischen Diskurs der 1930er und beginnenden 1940er Jahre vor allem außerhalb Deutschlands auf die soziale Entrechtung, Ausgrenzung und Ermordung großer Teile des europäischen Judentums reagierte.
Das DAjAB macht die verfolgten Autorinnen und Autoren im NS-Deutschland als Träger und Akteure einer literarischen Kultur sui generis sichtbar und dokumentiert zugleich, dass dieser Kultur engste zeitliche, politische und inhaltliche Grenzen gesetzt waren und sie daher alles andere war – und sein konnte – als autonom.
Die Angaben im Portal können jederzeit ergänzt und überarbeitet werden. Wenn Sie über zusätzliche Informationen, Fotografien oder Unterlagen zu den Autorinnen und Autoren verfügen, freuen wir uns über eine Nachricht an info@dajab.de.